Montag, 11. August 2008

Ja, aso de Schwiiz, da seit mer das so...

Seid gegrüsst und Salvete, hier meldet sich die aus dem Schreibkoma mal wieder erwachte Japan-Erobererin live aus Tokyo, Fuchu-shi, Asahi-cho, TUFS International Hall 1, Room 308. Viel zu lange habe ich meinen Blog vernachlässigt, seis nun wegen Prüfungswochen, ByeBye- und Afterparties, Ausflügen oder einfach Faulheit, doch dem sei nun ein Ende gesetzt. Dieses Tagebuch wird nun aus der Schublade heraus genommen, entschaubt und mit einem nagelneuen Eintrag blitzeblank poliert!! Oder so in der Art...


Das Deutsche Dialekte Modul
Wie der Name ja schon vermuten lässt, dreht es sich auf der Fremdsprachen Universität Tokyo ja vorallem um, ja genau, Fremdsprachen. Mit 28 verschiedenen Lehrgängen bietet diese Uni japanweit das am breitesten gefächerte Repertoire an Sprachen an und so ist es auch nicht verwunderlich, dass da auch Deutsch dazu gehört (das übrigens neben Englisch einer der Beliebtesten Studiengängen ist). Doch jeder, der schon mal den Fuss auf schweizer oder östereichisches Territorium gesetzt hat, weiss, dass Deutsch nicht gleich Deutsch ist. Darauf sind auch schon die hiesigen Professoren gekommen, weswegen sie im Internet das "Deutsche Dialekte Modul" eingerichtet haben, das aus kleinen Filmchen von alltäglichen Konversationen auf Schweizerdeutsch und Östereichisch bestehen sollte. Als erster Schweizer-Abgesante an der Uni wurde ich dann auch gleich von Narita-Sensei, einem Deutsch-Lehrer der Uni, angesprochen und so kam es, dass ich für schweizerdeutsche Skript der Dialoge verantwortlich wurde (genauso wie Fips für die östereichischen). Die Aufgabe war eigentlich ziemlich einfach, hatten wir dich schon ein Hochdeutsches Skript als Vorlage, das wir einfach in unsere jeweiligen Dialekte übersetzen sollten. Aber da auch Schweizerdeutsch nicht gleich Schweizerdeutsch ist, hab ich von anfang an korrekt angekündigt, dass in der Schweiz eigentlich jeder so spricht, wie's ihm grad passt und es alles andere als eine einheitliche Sprache ist. Ausserdem sollte ich eine Spraceh niederschreiben, die nicht zum niederschreiben gedenkt ist. Schreib ich jetzt im Schweizerdeutschen für das Wort "Danke" auch Danke? Oder Dankä? Dankke? Dankkä? Merci? Messi?Ist es Tschau oder Ciao? Uf Wiederluege oder Uf Wiederluägä? Grüäzi oder Grüezi?
Nachdem mir Narita-Sensei dann aber mit einem "Tu's einfach, wie du es für richtig empfindest" ziemlich viel Freiheit liess, ging das Ganze ziemlich schnell über die Bühne (umgerechnet übrigens mit einem Stundenlohn von ca 600 Fr./Std. o.O).
Kurz nach Abschluss der Übersetzung kam mein inzwischen durch komplizierte japanische Office-Emails ganz lieb gewonnener Narita-Sensei noch mal an; es gäbe da dann ja auch noch die Toaufnahme. Aha, ok. War zwar nicht zur Sprache gekommen vorher aber ist ja keine grosse Sache. Schnell noch Doris, die andere Schweizerin an der Uni, überredet mit zu machen und es könnte losgehen. Während eines letzten Treffen mit Narita-Sensei vor dem Aufnahme-Termin, kam dann jedoch aus, das es sich nicht nur um eine Tonaufnahme handle, oh nein, wir würde da ja auf Video aufnehmen, damit die Schüler da auch was zu sehen haben. Aber natürlich war das nicht Narita-Senseis Idee, sondern die eines Vorgesetzten. Die Verantwortung für gewisse, unveränderbare Sachlagen von sich weg auf Übergeordnete zu schieben scheint allgemein sehr beliebt in Japan, weil es sich dann ja um jemand Höheres handelt und man da nichts zuwiderhalten kann.
Und so kam es, dass man Doris und mich jetzt auf der TUFS Homepage im Deutsche Dialekte Modul bestaunen kann. Und dank Fotos, die ich von Melody und meiner Mutter geschickt bekommen hab, unterhalten wir uns sogar vor schweizer Kulissen.


Link: http://www.coelang.tufs.ac.jp/modules/de/


Die Fuck-Me-Pig Geschichte
Wie einige vielleicht schon mitbekommen haben, sind Purikura, die Fotoboxen, es ein grosses Hobby der Germanen-Fraktion. Und so geschah es, dass eines Tages, zwar ohne mich, aber mit Dan aus Australien, ein legendäres Purikura geschossen wurde; legendär deswegen, weil es verziert war mit dem Fuck-Me-Pig, einer pinken Schweine-Frau mit laszivem Blick in roter Unterwäsche. Kurze Zeit nach dem Machen dieses Purikura kam aus, dass Dan aus persönlichen Gründen verfrüht in die Heimat zurückkehren wird. Fips kam dann auf die grandiose Idee, ihm ein echtes Fuck-Me-Pig als Abschiedsgeschenk zu basteln. Im Laden kaufte er sich ein passendes Stofftier-Schwein, aus pinken Minni Maus-Boxershorts, die ich ihm aus dem Disney Sea mitgebracht hatte, schneiderte er gekonnt Damen-Unterwäsche und mit Geschenkband machte er dem Schwein noch blonde Haare. Das Ergebnis war ein fabulöses Fuck-Me-Pig-Stofftier und natürlich hat sich Dan auch riesig darüber gefreut.


Das fertige Fuck Me Pig

Das Schwein durfte zusammen mit Stitch als Handgepäck reisen

Dan's Abreise