Montag, 16. Juni 2008
In Fukuoka auf Kyushu
Industrieviertel am Meer, Sicht aus dem Shinkansen
Vom 2. - 6. Mai trat die germanische Fraktion, die da das Gefühl verspürte mal aus dem Grossstadtdschungel raus zu müssen, wieder in Aktion und shinkansen-te sich ins südliche Kyushu, wo wir, im wahrsten Sinne des Wortes reif für die Insel, ein paar Tage Sonne, Strand, Shopping und sogar ein bisschen Kultur geniessen konnten. Angenehmerweise wurde uns auch ein exklusiver Tourguide und Fukuoka-Kenner, nämlich Maru's bester Freund Matthias, zur Verfügung gestellt, womit sich das elendige Kartenlesen und Umherirren so ziemlich erübrigte.
Während sich Maru also bei Matthias einnistete, hatten Fips und ich uns ein Zimmer in einem Ryokan, einem japanischen Hotel, gebucht, das sich auch als Volltreffer herausstellte, da das mit Tatami belegte Zimmer geräumig, das Bad schön traditionell gehalten und die Ausicht auf den japanischen Garten im Innenhof einfach cool war.
Japanisch eingerichtetes Hotelzimmer
Die Woche, in der wir uns in Fukuoka aufhielten, wird japanweit "Golden Week" genannt und bezeichnet eine Reihenfolge von nationalen Feiertagen und ist für die arbeitende Bevölkerung Japans eine der wenigen Gelgenheiten im Jahr, auf Reisen zu gehen. Sprich, ganz Japan war gleichzeitig mit uns in Bewegung und es gab dementsprechend auch viele Leute, die auf die selbe glorreiche Idee gekommen waren und sich in die Hauptstadt Kyushus begaben. Das war aber akzeptabel, denn in der Stadt selbst findet dann jedes Jahr ein riesiges, mehrtägiges Matsuri (Volksfest) statt, worin sich die Menschenmassen gut verteilten. Und uns lieferten all die Spezialitäten- und Fressbuden jeden Tag eine gute Plattform fürs Abendessen^.~
liebevoll künstlich angebaute Strandzonen
Am Dontaku-Matsuri
Fukuoka by night. Am Flussufer reihen sich die Fressbuden des Matsuri
Da wir ja schon mal in der Gegend waren, entschlossen wir uns auch für einen Tagesausflug nach Nagasaki, wo wir und neben dem Epizentrum der Atombombe und dem Friedenspark und Dejima anschauten. Dejima war früher mal eine Insel vor der Stadt (die mittlerweile jedoch aufgeschüttet worden ist), auf der im 16. Jahrhundert vorallem holländische Händler lebten und damals den so ziemlich einzigen Kontakt Japans zur Aussenwelt darstellte. Die Händler durften allerdings nicht ohne Erlaubnis von der Insel in die Stadt hinein und waren allgemein ziemlich eingeschränkt in ihrem Tun und Handeln (man bedenke, Ausland = anders = gefährlich).
Heute ist Dejima natürlich eine Touristenatraktion, und neben dem Atombomben-Park das einzig Sehenswerte der Gegend. Die Stadt an sich ist, ganz im Kontrast zu Hiroshima, dreckig, heruntergekommen und ungepflegt.
Fukuoka hingegen ist jeden Besuch wert und war für uns Megapolis-Stadtkinder genau das Richtige nach all den Prüfungen der Uni.
Epizentrum der Atombombe von Nagasaki
Statue für Frieden und gegen Atombomben (ein Finger gen Himmel in Anspielung auf die Bombe, den anderen gen Zukunft)
In Japan faltet man Kraniche für die Atombomben-Opfer
Auf Dejima - Wir erobern zurück!
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